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Das sind Julia Güthling und Celine Wiedemann, die zwei Siegerinnen im L-Springen. Davor stehen Johannes-Georg von Olnhausen und Kassier Antonia Rinninger-Huber. (Foto: Janina Sanwald

 

Auf dem Parkplatz steht eine Giraffe. Im Viereck trabt eine Kuh. Bei den Isnyer Pferdetagen ist es dieses Jahr ganz schön bunt zugegangen. Der Grund: Der Reit- und Fahrverein Isny-Rohrdorf hatte beim Herbstturnier zur Dressurprüfung mit Kostümwertung geladen. So tummelten sich am Samstag auf dem Reitplatz allerlei kreative Paare: eine Superwoman mit einem Pferd im Batman-Anzug, ein Weihnachtsbaum-Reiter mit Lichterkette in der Pferdemähne und einem Schild auf dem Rücken „Noch 84 Tage bis Heilig Abend“. Dazwischen zwei Damen im Dirndl mit Krügen der Brauerei Stolz in der Hand auf Pferden mit Kuhmaske auf der Nase. Dazu ein Einhorn, ein Pirat und eine Safarireiterin mit einem Giraffenrappe.

Zwei Stunden hatte es gedauert, bis das Kunstwerk auf dem Fell fertig war. Und nicht nur diese Pferdesport-Kombination sorgte für Stimmung auf dem Turnier in Ratzenhofen. Richtig rasant wurde es am Samstagabend bei einer Springprüfung mit dem Titel „Jump and Run“. In einem Affenzahn sausten zuerst Pferde und nach der Staffelstab-Übergabe auch extrem flinke Läufer über den Parcours. Es nieselte – das Publikum tobte trotzdem bei jedem Paar, das ungebremst das Ziel erreichte.

„Das Konzept der Isnyer Pferde-tage soll vor allem die Freude am Reitsport vermitteln“, sagte Antonia Rinninger-Huber als Teil der Turnierleitung, die das Sponsoring und die Kassen wuppte. 173 Jugendliche und Reiter aus der Region hatten sich im Vorfeld angemeldet. An zwei Tagen ertönte 237-mal die Startglocke und läutete jedes Mal das Herzklopfen aller Beteiligten ein.

Das größte Lampenfieber war bei der Nachwuchsprüfung mit dem Titel „Führzügelklasse“ zu spüren. Kinder ab vier Jahre steuern mit einem Strick gesichert durch den Hallensand. Die Sponsoren konnten das entzückende Spektakel vom neuen Reiterstübchen aus beobachten.

„Das ist schon richtig cool jetzt“, sagte Antonia Rinninger-Huber und meinte damit den neu gestalteten Raum mit Empore und Sitzgelegenheiten mit Blick in die Reitbahn. Der Verein eröffnete den frisch möblierten und gestalteten Raum mit einem kleinen Empfang für Sponsoren und Freunde. Darunter Axel Müller, Mitglied des Deutschen Bundestages.

Für die überraschend große Zahl an Zuschauern bot der Reiterstadel trockene und warme Plätze mit guter Sicht auf die Reiter in den Springprüfungen auf dem großen Sandplatz. Unter ihnen waren in diesem Jahr auffällig viele Reiter aus Isny unterwegs. „Wir haben eine richtig starke Jugend“, freute sich Jugendwartin Kim Zengerle über den Erfolg ihrer Vereinskameradinnen.

Unter teilweise starken Regenfällen galoppierten sie über die Hindernisse und bemühten sich in Dressurprüfungen bis zur Klasse L um perfekte Linien und einfühlsame Hilfengebung. Teilnehmer und Zuschauer stärkten sich in diesem sportlichen Rahmen in der Bewirtung, die Ute Bongartz und Sabine Zengerle mit ihrem Team erfolgreich stemmten.

Mindestens genauso anspruchsvoll zu organisieren war die Logistik der Zugfahrzeuge und Autos der vielen Zuschauer. „Wir sind unseren Nachbarn für jeden Zipfel Wiese, den sie uns zur Verfügung stellen, unheimlich dankbar“, sagt Vereinsvorsitzender Johannes Georg von Olnhausen.

Der Tierarzt war mehr als zufrieden mit dem Verlauf des zweitägigen Herbstturniers in Ratzenhofen. Ein Schwung neuer Mitglieder lobte das „absolut professionelle Niveau“ und brachte sich an vielen Stellen engagiert mit ein. Jetzt steuern die Mitglieder nach zwei Turnieren der verdienten Winterpause entgegen – mit sportlichen Lehrgängen und geselligen Abenden im neuen Reiterstübchen.

Bericht aus der Zeitung „schwäbische“, Text von Stefanie Böck

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